Duplicate und Thin Content: Wirklich ein Fall für den Panda?

Bislang war es in der SEO-Szene Konsens, dass der Panda-Filter Websites mit Duplicate und Thin Content als qualitativ minderwertiger einstuft und entsprechende Seiten schlechter ranken. Ein Beitrag im Moz Blog widerspricht nun dieser Annahme und führt gute Argumente an. So habe John Mueller kürzlich im Webmaster Help Hangout klar gesagt, dass fast jede Website mehr oder weniger Duplicate Content aufweise. Sei es auf E-Shop-Seiten, in denen die Varianten eines Produkts unter verschiedenen URLs präsentiert werden, oder durch automatisch im CMS gesetzte Tag-Seiten. Google zeigt dann einfach die Seiten an, die es für die besten hält – und ignoriert den Rest. Laut Mueller haben solche Seiten keine negativen Auswirkungen auf die SERPs. Panda ist nicht für Penaltys verantwortlich, wie wir auch schon in unserem Post zum Panda Update 4.2 festgestellt haben. Um sich einen manuellen Google Panda Penalty einzufangen, müssen schon massive Manipulationsversuche durch Spam vorliegen. 

Thin Content: Panda will mehr Qualität im Vergleich mit dem Wettbewerb

Beim Thin Content sieht die Sache ein wenig anders aus. Bei Websites, die viele Seiten mit null Informations- und Nutzwert für den User aufweisen, greift der Qualitätsfilter des Panda. Eine Anreicherung mit gutem Content oder das Entfernen der Seiten ist nicht unbedingt die Lösung. Der Moz Blogpost weist hier auf einen Vortrag Rand Fishkins hin, in dem dieser vom lernenden Algorithmus spricht. Eine solche Lernfähigkeit weise auch der Panda auf. Durch einen ständigen Konkurrenzvergleich anhand bestimmter Qualitätskriterien werde der Filter immer besser darin, die für den User nützlichsten Websites zu identifizieren. Das sei auch der Grund, weshalb so wenig Panda-Recoveries zu verzeichnen sind: die Optimierungsmaßnahmen greifen einfach zu kurz. Als Wettbewerbsvorteile bei von Google favorisierten Onlineshops listet der Moz Post folgende Punkte auf:

  • Bessere Suchoberflächen und -filter (Suche nach Farbe, Größe etc.)
  • Gute und aussagekräftige Produktbilder
  • Ausführliche, hilfreiche Bewertungen
  • Kaufratgeber, die Interessenten bei der Kaufentscheidung unterstützen
  • Video-Tutorials zur Benutzung der Produkte
  • Wettbewerbsfähigere Preisgestaltung
  • Einfach zu benutzende Warenkörbe

Für Seiten mit informativem Fokus gelten zwar andere Qualitätskriterien als für transaktionale Websites, aber der Anspruch bleibt derselbe. Nur wer besser ist als der Durchschnitt, punktet bei Panda

Fazit des Moz Posts: Recoveries sind möglich, aber sicher nicht auf die Schnelle. Betroffene Websites sollten einem gründlichen Site Audit unterzogen und qualitative Mankos beseitigt werden. Danach beginnt die eigentliche Arbeit, indem der Content erheblich konkurrenzfähiger gestaltet wird. 

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